Prickelndes aus der Steiermark – die spritzige Alternative zu Prosecco & Co
Ob Frizzante, Prosecco, Spumante oder Champagner – der Sommer verlangt nach Prickelndem. Je nach Anlass und Budget greift man gerne zu Produkten italienischer oder französischer Herkunft. Dabei liegt auch hier das Gute wieder mal so nah, denn die Steiermark kann mit einer großen Bandbreite an spritzigen, erfrischenden Getränken für laue Sommerabende aufwarten.
Trank man früher zu besonderen Anlässen noch gerne ein Gläschen Sekt, so überrollte uns in den Nullerjahren die Prosecco-Welle. Und plötzlich wurde allerlei Prickelndes unter diesem Namen verkauft. Das ging so weit, dass die Weinbauern der ursprünglichen Prosecco-Region zu einer drastischen Maßnahme greifen mussten. Bezeichnete der Name „Prosecco” ursprünglich die Rebsorte, so steht der Begriff seit 2010 für die Herkunftsbezeichnung. Die Traube wird nun Glera genannt.
Prosecco: Prickelndes aus Italien
Prosecco ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Er kommt ausschließlich aus den Regionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien. Erkennbar ist dies an der Beifügung D.O.C. (Denominazione di Oigine Controllata). Im historischen Kerngebiet Conegliano-Valdobbiadene erfolgt die Kennzeichnung sogar mit der noch höheren D.O.C.G.-Klassifikation (Denominazione di Origine Controllata e Garantita). Zudem muss Prosecco mindestens zu 85 Prozent aus Glera-Trauben gewonnen werden.
Spumante, Frizzante, Tranquillo
Doch auch Prosecco ist nicht gleich Prosecco – er kommt sowohl als Spumante oder Frizzante, wie auch als Tranquillo in die Flasche. Wobei der Spumante qualitativ unserem Schaumwein gleichzusetzen ist, wohingegen die Bezeichnung Frizzante einen Perlwein bezeichnet – und der Tranquillo gänzlich ohne „Sprudel“ daherkommt.
Schaumwein oder Perlwein?
Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Schaumwein und einem Perlwein? Gleich vorweg: Beide werden nach der „méthode charmat“ hergestellt. Hierbei findet die (zweite) Gärung nicht in der Flasche statt, sondern in großen Edelstahltanks. Dabei zeichnen sich Schaumweine durch ihre gärungseigene Kohlensäure aus. Diese entsteht in erster oder zweiter alkoholischer Gärung von frischen Weintrauben, Traubenmost oder Wein und ist an ihrer feinen Perlage zu erkennen. Mit mindestens 3 bar Überdruck hält sie sich auch eine gute Weile im Glas.
Druck und Kohlensäuregehalt
Beim Perlwein hingegen handelt es sich um bereits vergorenen Wein, Jungwein oder Traubenmost, in einer Range von mindestens 1 und höchstens 2,5 bar Druck und entsprechend geringerem Kohlensäuregehalt. Dieser wird zwar nicht, wie oft fälschlich angenommen, künstlich zugesetzt, „sprudelt“ aber weniger und verfliegt nach dem Öffnen der Flasche entsprechend rascher.
Keine Sektsteuer auf Frizzante
Der Unterschied im Preis ist übrigens kein Indiz für geringere Qualität, er resultiert aus der Tatsache, dass auf Frizzante hierzulande keine Sektsteuer erhoben wird. Leicht vom Spumante zu unterscheiden ist er auch bei einem Blick auf den Flaschenhals. Aufgrund des geringeren Flaschendrucks reicht beim Frizzante ein einfacher Korken, der mit einem Bindfaden gesichert wird, immer öfter sieht man heute auch Schraubverschlüsse.
Prickelndes der Extraklasse: Champagner
In eine ganz andere Kategorie fällt der französische Champagner (oder auch der spanische Cava). Er wird mittels Flaschengärung hergestellt, der sogenannten „Champagnermethode“. Bei dieser aus dem französischen Weinbaugebiet Champagne stammenden „méthode traditionnelle“ bleibt der Wein vom ersten bis zum letzten Produktionsschritt in derselben Flasche. Sowohl die erste als auch die zweite Gärung finden in der Flasche statt, die kopfüber in einem Rüttelpult steckt. Durch das Rütteln und Drehen der Flachen setzt sich die Hefe ab und wird nach der Reifung durch Degorgieren entfernt, bevor die Flasche letztlich mit einem Naturkorken verschlossen wird.
Von Rosé nach der Champagnermethode bis Himbeerfrizzante – die Steiermark hat viel zu bieten
Man muss aber weder nach Frankreich oder Italien reisen, wenn es einem nach Prickelndem steht. Die Steiermark bietet eine riesige Auswahl an Sprudelndem. Vom Cuvée Klassik Brut, über sortenreinen Chardonnay-, Morillon- oder Muskateller-Sekt bis zum Rosé, in traditioneller Flaschengärung gereift, finden sich herrliche Produkte heimischer Winzer:innen in den Weinregalen. Und auch typisch Steirisches, wie die Schlichertraube oder die Hirschbirne, eine alte und seltene Obstsorte, finden so ihren Weg in die Flasche. Wer´s noch etwas fruchtiger oder lieblicher mag, greift zu Himbeer- oder Sauerkirschfrizzante. Mit diesen herrlich spritzigen Erfrischungen, die nicht nur an einem heißen Sommertag eine hervorragende Alternative zu Prosecco und Co sind, wünsche wir noch einen schönen Sommer!
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